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[20./21.12.19] Call for Action: Veranstaltung und Soli-Konzert zu und mit Alarm Phone und Sea-Watch / Göttingen

Call for Action: Informations- und Diskussionsveranstaltung zu und mit Alarm Phone und Sea-Watch

Fr, 20.12.2019; 20 Uhr (Einlass 19.30) // Juzi Bürgerstrasse 41, 37073 Göttingen


Solikonzert für Alarm Phone und Sea-Watch

mit HCBaxxter, TryKKA und Option weg

Sa, 21.12.2019; Einlass 21 Uhr // Juzi Bürgerstrasse 41, 37073 Göttingen


Im Oktober 2014, ein Jahr nach dem großen Unglück mit über 360 Toten vor Lampedusa, haben AktivistInnen aus verschiedenen Städten und Ländern die unabhängige Hotline „Alarm Phone“ für Bootsflüchtlinge gegründet. Ziel war es im gesamten Mittelmeer Informationen über Menschen in Seenot an die zuständigen Stellen zu leiten und so Rettung zu initiieren.  In einer aktuellen Broschüre der Initiative heißt es: „Fünf Jahre [WatchTheMed] Alarm Phone. 60 Monate, in deren Verlauf wir mit rund 2800 Booten auf den verschiedenen Routen im Mittelmeer in Kontakt gekommen sind und diese auf ihrem Weg begleitet und unterstützt haben. 1800 Tage, in denen wir rund um die Uhr anrufbar waren für Menschen in Seenot. Das hätte sich kaum jemand vorstellen können, als das Projekt von rund 50 AktivistInnen gestartet wurde. Heute umfasst das Netzwerk rund 200 Beteiligte in vielen Städten Europas sowie Nordafrikas.“

In Kooperation mit Alarm Phone arbeitet Sea-Watch e.V., die aktuell mit dem Schiff Sea-Watch 3 auf dem Mittelmeer unterwegs sind:

Sea-Watch e.V. ist eine gemeinnützige Initiative, die sich der zivilen Seenotrettung von Flüchtenden verschrieben hat. Angesichts der humanitären Katastrophe leistet Sea-Watch e.V. Nothilfe, fordert und forciert gleichzeitig die Rettung durch die zuständigen europäischen Institutionen und steht öffentlich für legale Fluchtwege ein. Da sich eine politische Lösung im Sinne einer #SafePassage, wie sie von Sea-Watch e.V. gefordert wird im Moment nicht abzeichnet, haben sie ihren Aktionsradius erweitert und neue Pläne geschmiedet.

Europa hindert die zivile Seenotrettung daran, dem Sterben auf dem Mittelmeer etwas entgegenzusetzen. Die eigentlich verpflichtende Seenotrettung wird kriminalisiert und zum Spielball europäischer Grenzpolitik. Mit Verleumdungskampagnen und bürokratischen Kämpfen definieren Willkür und Unmenschlichkeit den Diskurs um die Menschenrechte. Weiterhin unterstützt die EU die aus Milizen bestehende, sogenannte libysche Küstenwache, die völkerrechtswidrig Menschen in ein Bürgerkriegsland zurück zwingt.

Zum 5-jährigen Bestehen von Alarm Phone wollen wir, gemeinsam mit VertreterInnen von Alarm Phone und Sea -Watch e.V., am 20.12.2019 anhand konkreter Beispiele entlang verschiedener Fluchtrouten die Arbeit der beiden Initiativen vorstellen. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion, ergänzt durch einen kurzen Film, werden wir über die Kampagnen zur Öffnung der Häfen in Italien und Malta sprechen, sowie auf die weiteren transnationalen Herausforderungen einer schnellen und fairen Aufnahme im Sinne der Geflüchteten und Migrant*innen eingehen. Auch wird es um die Aufnahme von Geflüchteten auf See, die Situation an Bord, die Probleme des Anlaufens eines sicheren Hafens,  Kampagnen und weitere Kooperationen (z. B. Unterstützung aus der Luft durch Moonbird u. a.) gehen.

„In der Welt, in der wir leben wollen, würde unser Alarm Phone nicht existieren. Kein Mensch sollte auf dem Meer sein Leben riskieren müssen, um eine Grenze zu überqueren und an einen sicheren Ort zu gelangen… Es existiert noch immer, weil das
Sterben auf See kein Ende findet.“

Mehr Infos unter: https://www.facebook.com/events/1057040067981086/

[Göttingen] 24.7.: Info-Veranstaltung und Release der CANDY-Broschüre

You can‘t evict Solidarity – Antirepressionsarbeit an den EU-Grenzen

Info-Veranstaltung zur Solidaritätsarbeit mit Fliehenden an den EU-Grenzen und Broschüren-Release der Kampagne

am Mittwoch, den 24. Juli 2019 um 19.00 Uhr
im Stadtlabor Göttingen, Schildweg 1, Göttingen

Die Fluchtrouten, z.B. über das ägäische Meer vom türkischen Festland auf die griechischen Inseln wie Lesbos, werden für Flüchtende seit dem EU-Türkei-Deal immer riskanter. Trotz allem nehmen immer noch viele Menschen den gefahrvollen Weg auf sich und sitzen z.B. in Lagern auf den griechischen Inseln, an den Grenzen entlang der Balkanroute oder in Gefängnissen fest.
Gleichzeitig werden Proteste gegen die Zustände und für offene Grenzen häufig gewaltvoll von Polizei und Militär niedergeschlagen, die Protestierenden abgeschoben oder inhaftiert. Trotz der staatlichen Repression kämpfen weiterhin viele Menschen gemeinsam entlang der EU-Grenzen, in den Camps und auf den Straßen gegen die unmenschlichen Bedingungen.
Die im Jahr 2016 gestartete Solidaritäts-Kampagne „You can‘t evict Solidarity” unterstützt Betroffene gegen staatliche Repression und kämpft für eine alternative Öffentlichkeit.

In dieser Informations-Veranstaltung wird nach einem kurzen Rückblick auf die Entwicklungen an den Grenzen seit 2015 die aktuelle Situation auf der Balkanroute, in Griechenland und an den EU-Grenzen skizziert sowie die willkürliche Kriminalisierung von protestierenden Menschen an Beispielen verdeutlicht und über die Arbeit der Kampagne „You can’t evict Solidarity” berichtet. Ein Kurzfilm zeigt zudem die Kriminalisierung von Fliehenden, die auf den griechischen Inseln als „Schmuggler“ inhaftiert und zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt werden.

Desweiteren wird im Rahmen der Veranstaltung die neue CANDY_Brochure (Ausgabe 2.2019) der Kampagne mit Texten zur Situation an den EU-Grenzen vorgestellt und ist gegen Spende erhältlich. Außerdem ist bei dem Vortrag Raum für Diskussionen und Updates zwischen Vortragenden und Zuhörenden.

Mehr Infos und aktuelle Beiträge unter cantevictsolidarity.noblogs.org.

In Kooperation mit bordermonitoring aegean und Labor für kritische Migrationsforschung ()https://www.uni-goettingen.de/de/***veranstaltungskalender***/605082.html. Übersetzung ins Englische möglich.