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[Ventigmilia] Tag der Solidarität am 14. Juli – Für eine europäische Aufenthaltserlaubnis!

Wir dokumentieren einen Aufruf von Freund*innen aus Ventigmilia, ein Ort an der EU-Grenze zwischen Frankreich und Italien an der Menschen seit Jahren gegen die Repression der EU-Politik kämpfen.

FÜR EINE EUROPÄISCHE AUFENTHALTSERLAUBNIS
Tag der Solidarität in VENTIMIGLIA

Project20K lädt alle Gruppen, Kollektive, Verbände, die sich mit
Migrationsströmen beschäftigen, die sich mit der Aufnahme von
MigrantInnen und solidarisch engagieren – sowie alle anderen
Interessierten – ein, am Aufbau einer internationalen Mobilisierung
teilzunehmen, die am 14. Juli 2018 in Ventimiglia stattfindet .

Diese Mobilisierung wird an einer der tödlichsten Grenzen Europas
stattfinden, um die Brutalität der nationalen und internationalen
Politik zu verurteilen, die Notwendigkeit einer europäischen
Aufenthaltserlaubnis, gegen die Ausbeutung von Menschen in Bewegung,
gegen Menschenhandel und geschlechtsspezifische Gewalt, für die
Selbstbestimmung von Menschen, die migrieren.

Ventimiglia wurde als Mitglied der Europäischen Union gewählt, aber
auch, weil es eines der Dekrete Minniti-Orlando / Gesetz ist, das
letztes Jahr oder das Abkommen Dublin III verabschiedet wurde.

Viele Menschen, die unterwegs sind, ziehen es vor, in informellen
Siedlungen unter freiem Himmel zu schlafen, wo die hygienischen
Bedingungen prekär sind, etwa im 5 km von der Stadt entfernten
Roten-Laien-Lager, das ständig von Polizeibeamten umringt ist.

Ventimiglia ist institutioneller Rassismus, der sich in tägliche
Praktiken verwandelt.
Diese Leute, die versuchen, die Grenze mit der Polizei zu überqueren.
Die Ermessensfreiheit der Grenzkontrollen wurde in Fällen offener
Verletzung internationaler Verträge und Normen verkörpert, z. B. durch
fortwährende Rückführungen unbegleiteter Minderjähriger von Frankreich
nach Italien. Diejenigen, denen die Einreise in den “Hotspot” verweigert
wird – offene Camps, in denen die Menschen normalerweise nach ihrer
Ankunft im Land aufgenommen werden – Taranto oder Crotone (im Süden
Italiens). Als fast tägliche Praxis ist die “Aufhellung” von Grenzen
sowohl unmenschlich als auch teuer und nutzlos, da die Menschen nach ein
paar Tagen nach Ventimiglia zurückkehren.

Ventimiglia ist anfällig für die Schwachen.
Opfer von Menschenhandelsschlägern werden und auf der Prostitutionskasse
leben. Ungeachtet dieser Vorkommnisse treten sie jedoch immer noch in
Ventimiglia auf, ebenso wie bei der Umsetzung repressiver Maßnahmen.

Ventimiglia ist ständige Einschüchterung, Repression und
Kriminalisierung von Menschen in Bewegung und Verbündeten. Die
Stadtverwaltung und die lokalen Institutionen haben, neben der
Militarisierung der Stadt, die Mindestbedürfnisse der Menschen nicht
beachtet. Daher folgen Zwangsräumungen, die Schließung der
Trinkwasserbrunnen, die Reinigung der Flussufer, Dekrete gegen die
Verteilung von Essen und Trinken nur Wirkung der Unbehaglichkeit und …
von Menschen in Bewegung zu verewigen. Der Zustand der Solidarität mit
den Migranten in Ventimiglia wird durch eine Reihe von Bestimmungen wie
mündliche Mitteilungen, Ausweisungsverfügungen und Strafanzeigen
verwirklicht.

Aus all diesen Gründen, Projekt für eine internationale Mobilität und
einen Tag der Solidarität im Ventimiglia-Territorium: für die
Bewegungsfreiheit, für die Beendigung der medialen Isolation und für die
Würde der Menschen in Bewegung, um die Menschlichkeit und Legitimität
solidarischer Praktiken zu bestätigen , um sich endgültig von einer
Erzählung zu lösen, die überwiegend auf einer eurozentrischen Logik von
Sicherheit und Not aufgebaut ist.

Wir können eine wertvolle Gelegenheit für den Austausch, den Dialog und
die Unterstützung derjenigen sein, die, obwohl sie in Bezug auf
Territorium, Anteil und Geschichte unterschiedlich sind, dieselben
Gedankenhorizonte teilen, sowie eine feste Haltung gegenüber der lokalen
Politik, Italien und Europa, die das tägliche Leben beeinflussen und
Grundrechte von Menschen in Bewegung sowie anderen.

Wir wollen nicht für Migranten mobilisieren, sondern wir wollen mit
Migranten mobilisieren.
Wir wollen eine umfassende Mobilisierung, die in der Lage ist, sich in
Sprache und Praxis zu öffnen, auch für diejenigen, die bis heute an
unseren Erfahrungen und Kämpfen teilgenommen haben, insbesondere an den
Einwohnern von Ventimiglia, die auf ihrem Territorium aktiv sein wollen.
Wir wollen das mobilisieren, mit seiner breiten, öffentlichen
Legitimation der Solidarität gegen den kriminellen Akt der Grenzen.

#europeanresidencepermit
#ventimigliaopencity
#Rechtohnegrenzen

[Griechenland] Anstehende Gerichtsprozesse der Moria35, PetrouRalli8 und Weiteren im April/Mai

In den kommenden Wochen wird es 3 Prozesse gegen Geflüchtete geben, die gegen die inhumanen Bedingungen in den Camps und Abschiebegefängnissen in Griechenland protestiert haben. Insgesamt geht es um 53 Personen. Dazu kommt ein Verfahren gegen solidarische Aktivist*innen.

Info-Material und Plakate zum Selber-Ausdrucken findet ihr hier auf unserer Seite.

Moria 35+2
Am Dienstag den 18. Juli 2017 verließen protestierende Migrant_innen das Moria Lager und blockierten die Hauptstraße in unmittelbarer Nähe. Während sie außerhalb des Lagers Slogans riefen, wurden sie von Polizeikräften von innerhalb und außerhalb des Lagers aus mit Steinen, Tränengas und Blendgranaten angegriffen.
Die Migrant_innen warfen Steine zurück auf die Polizei und starteten kleine Feuer. Nachdem Konflikt, das Lager Moria kehrte zurück zu “Normalität”, allerdings starteten die Polizeieinheiten eine Razzia innerhalb Morias. Die Migrant_innen mussten die Drohungen der Spezialeinheiten ertragen, welche die Container stürmten, alle die sich in ihren Weg stellten wahllos verprügelten, bis dann 35 Leute willkürlich ausgesucht und verhaftet wurden. Das einzige Kriterium welches die Polizei anwendete war die Hautfarbe, da sie ausschließlich schwarze Menschen verhafteten
Zwei weitere Menschen wurden im August verhaftet und weitere Dokumente wurden der Anklage vom 10. Juli 2017 hinzugefügt, auch Unruhen in Moria (ein weiterer Protest, welcher eine Woche vor dem Moria 35 Fall stattfand), deren Verhandlung findet am 11. Mai 2018 statt.
Im Januar 2018 die einleitende Untersuchung für den Fall Moria 35 wurde abgeschlossen. Dreißig der angeklagten Migrant_innen werden weiterhin in vier verschiedenen Gefängnissen in Griechenland (Korydallos, Avlona, Chios, Malandrinos) Haft gehalten, und ihre U-Haft wurde nach einer neuen Entscheidung des juristischen Ausschusses von Mitilini für weitere 6 Monate verlängert.
Die 35 angeklagten sind mit ernsten Anklagen konfrontiert welche viele Jahre Inhaftierung und Ausschluss vom Asylverfahren bedeuten. Genauer gesagt sie sind die Anklagepunkte:
1. Gemeinsame Brandstiftung mit dem in Kauf nehmen von Gefahr für Menschenleben
2. Gefährlicher physischer Schaden, versucht, wie auch durchgeführt, gegenüber der Polizei und der Feuerwehr, gemeinsam und wiederholt
3. Beschädigung von fremden Eigentum und Objekten des öffentlichen Interesses durch Brandstiftung, gemeinsam und wiederholt.
4. Widerstand von mehr als einer Person, welche ihre Gesichter vermummt hatten und potentiell gefährliche Objekte mit sich trugen.
Der Prozess der Moria 35 findet am 20. April auf der Insel Chios statt.

Die Petrou Ralli 8
Am 31. Mai 2017, in der Attica Ausländerpolizeistation, dem berüchtigten Petrou Ralli, Abschiebegewahrsam, 8 Migrant_innen wurden verhaftet, nachdem sie von Polizeikräften innerhalb ihrer Zellen angegriffen wurden. Die Gründe für die Polizeiattacke waren, dass die inhaftierten Migrant_innen nach Kontakt mit dem Chef des Abschiebeknasts gefragt hatten, um sich zu informieren, wie lange sie noch festgehalten werden würden, da sie bereits zwischen 8 und 10 Monaten im Gewahrsam waren. Die Polizei antwortete auf diese simple Anfrage damit, dass sie die Fragenden brutal verprügelte. Als Ergebnis davon, mussten die acht in ein Krankenhaus gebracht werden, wo ihre schweren Verletzungen an ihren Köpfen und den gebrochenen Händen, versorgt werden mussten. Die Polizei erstatte sofort Anzeige, um ihr eigenes Verhalten zu vertuschen. Den gefälschten Beweisen zur Folge, sollen die Migrant_innen die Polizeieinheiten mit “improvisierten Rasierklingen und Telefonkarten” angegriffen haben, welche zu einer “Eskalation der Spannungen” für “vierzig Minuten” geführt haben soll. Es wird angegeben, dass die inhaftierten während dieser Zeit versuchten zu entkommen, dadurch, dass sie ihre Köpfe gegen die zentrale Tür des Zellenblocks schlugen, um sie zu durchtrennen, und das angenommener weise als ein Versuch zu fliehen, wodurch alle Verletzungen sie sich selbst zugezogen haben. Die Migrant_innen von ihrer Seite allerdings argumentieren, dass die Polizisten die Zellen unprovoziert betraten und sofort mit Gewaltanwendung anfingen und jeden verprügelten, der vor sie kam. Die Petrou Ralli 8 Migrant_innen sind in sechs verschiedenen Gefängnissen über das Land hin inhaftiert: Volos, Nigrita Serres, Domokos, Malandrino, Nafplio und Chania. Ihr Verfahren wird am 27. April 2018 in Athen stattfinden.

Moria: Der Aufstand der unbegleiteten Minderjährigen
Am Montag den 20. November 2017, 300 Minderjährige, attackierten und rissen nieder alles was sie an die entwürdigenden Bedingungen die sie erlebt hatten innerhalb von 3 Stunden. Die Polizei verhaftete sieben von ihnen und klagte sie an wegen Brandstiftung, Störung von öffentlichem Frieden, Provokation und Zerstörung, versuchte Körperverletzung und Widerstand. Sieben von den Minderjährigen bekamen vom Haftrichter restriktive Auflagen. Zur gleichen Zeit, ein besonderes Haftregime operiert innerhalb des Flügels der Administration des Zentrums. Minderjährige die innerhalb der Station “Probleme gemacht” haben, werden von der Direktion des Lagers Moria von dem Bereich für minderjährige unbegleitete Geflüchtete ausgeschlossen und müssen mit den anderen Erwachsenen im Hot Spot wohnen.

Weiterhin wird auch Solidarität kriminalisiert, so wie die 3 Mitglieder der ehemaligen No Lager Gruppe, welche am 23. April in Drama vor Gericht stehen müssen, angeklagt für “Provokation zu Straftaten”, da sie an einem solidarischen Besuch zum Abschiebeknast Paranesti im Frühling 2015 teilgenommen hatten, wo zum gleichen Zeitpunkt ein Hungerstreik stattfand. Die drei (griechischen) Aktivist_innen sind nicht mit schweren Anklagen bedroht wie im Falle von Moria oder Petrou Ralli die Migrant_innen, aber die Kriminalisierung der Solidarität ist ernst in ihrer Sache selbst schon.

 

Prozessstart der Moria 35: 20. April, Chios (Griechenland)
Verfahren gegen die No Lager 3: 23. April, Drama (Griechenland)
Prozesstart gegen die Petrou Ralli 8: 27. April, Athen (Griechenland)
Verfahren wegen der Riots im Juli 2017 in Moria: 11. Mai, Ort noch unklar (Griechenland)

Es wird eine transnationale Solidaritätswoche geben: Samstag, 14. April, bis Freitag, 20. April.

von Ubuntu Wahadda

[Bulgarien] Prozessbeginn gegen Harmanli21 am 24. April

The Harmanli local district court had scheduled the court hearing against 21 Afghans, who are accused of taking part in the riot in November 2016 to start on 24th of April 2018 in Harmanli, Bulgaria.

After the riot, that broke out following a protest against quarantine measures, inhabitants of the camp Harmanli (Bulgaria) accused the gendarmerie of using brutal violence. They publicly stated that the gendarmerie stormed houses while some people were sleeping, who had nothing to do with the riot. Pictures with many injuries were shared by the asylum seekers.

The court hearing will take place on the 24th of April 2018 in Rayonen Sad – Harmanli (РАЙОНЕН СЪД) at Yanko Sakazov Street 1, 6450 Tsentar, Harmanli, starting at 1.30 pm.

Show your Solidarity!

Source: http://bulgaria.bordermonitoring.eu/2018/03/31/court-hearing-scheduled-for-the-harmanli-21/

[Moria35] Der Fall der Moria35 auf Lesbos (Griechenland)

Staatliche Repression gegen den Protest von Geflüchteten an den Außengrenzen der EU – Der Fall der Moria35 auf Lesbos

Die Situation in Griechenland

Während sich die Situation für Geflüchtete in Griechenland in den letzten Jahren generell größtenteils verschlechtert hat und die Lebenssituation der Menschen in Griechenland geprägt ist von der menschenverachtenden Austeritätspolitik der EU, sitzen nun nach der Militarisierung und gewaltsamen Schließung der Balkanroute 2016 zusätzlich über 60.000 Menschen in Griechenland fest. Durch die Migrationspolitik der EU, wie dem EU-Türkei-Deal, und der griechischen Syriza-Regierung kommt es zu einer zunehmenden Militarisierung und Repression gegen Geflüchtete und Aktivist*innen. Mehrfach wurde das Asylrecht verschärft, in den überfüllten, griechischen Camps fehlt es meistens an medizinischer Grundversorgung, Versorgung mit Alltäglichem wie Nahrungsmitteln, sowie sanitären Anlagen. Viele Lager bestehen aus abgelegenen, ehemaligen Industriehallen oder Zeltstädten, die in keinster Weise für den Winter ausgelegt sind. Hinzu kommt die gewaltvolle Behandlung seitens der Polizei, dem Militär und Securities. Viele Camps gleichen mittlerweile Gefängnissen. Besonders stechen die sogenannten „Hot-Spots“ auf den Inseln Chios, Lesbos und Samos heraus, die seit dem EU-Türkei-Deal für Geflüchtete zu einer Sackgasse geworden sind. So sitzen aktuell über 15000 Menschen auf den Inseln fest – allein über 6000 Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen im Camp Moria auf Lesbos, das für 1500 Personen ausgelegt ist. Teilweise sind die Menschen seit über zwei Jahren dort. Immer wieder protestieren die dort inhaftierten Menschen mit u.a. Hungerstreiks gegen die Bedingungen in diesen „offenen Gefängnissen“ und für eine Weiterreise. Diese Proteste werden durch Polizei und Militär größtenteils gewaltsam beendet, die Beteiligten monatelang inhaftiert oder abgeschoben.

Der Fall der Moria35

Den zweiten Tag in Folge hatten Protestierende am 17. Juni 2017 vor dem „Europäischen Unterstützungsbüro für Asylanfragen“ im Camp Moria auf Lesbos einen friedlichen Sitzstreik abgehalten. Sie protestierten gegen die unmenschlichen Bedingungen im Camp und forderten Bewegungsfreiheit für diejenigen, die schon mehr als 6 Monate auf der Insel festgehalten wurden. Nach diesem Protest kam es zu Zusammenstößen zwischen einigen Protestierenden und der griechischen Polizei. Einen Tag später, am Dienstag, den 18. Juli 2017, stürmte die Polizei einen Teil des Camps und verhaftete 35 Geflüchtete. Bilder und Videos zeigen, wie brutal die Polizei dabei vorging und gefesselte Menschen mit Stöcken und Stiefeln schlug. Viele der Verhafteten waren beim Protest am Tag vorher gar nicht anwesend, was darauf schließen lässt, dass die 35 Menschen aufgrund ihrer Nationalität, ihres Aussehens und des Aufenthaltsortes im Camp während des Polizeieinsatzes verhaftet wurden – 34 der 35 Verhafteten waren schwarz. Viele der Verhafteten berichteten von Polizeigewalt während der Verhaftung und im Polizeiarrest, eine Person musste ins Krankenhaus, andere benötigten medizinische Versorgung.

Bei den Anhörungen am 21. und 22. Juli wurden gegen 31 der 35 Verhafteten Vorwürfe von Brandstiftung, versuchte Körperverletzung, Widerstand, gewalttätige Auseinandersetzung, Beschädigung privaten Eigentums und Störung der öffentlichen Ordnung erhoben. Aufgrund dieser Vorwürfe drohen den Angeklagten nun hohe Haftstrafen und der Ausschluss vom Recht auf internationalen Schutz. Dreißig der Angeklagten wurden trotz ernsthafter körperlicher und psychischer Probleme in Untersuchungshaft genommen und in Gefängnisse in Athen und auf Chios gebracht.

Der aktuelle Stand

In den darauffolgenden Monaten wurden im Lager Moria weitere zwei Personen festgenommen, gegen welche die gleichen Vorwürfe erhoben werden. Ihr Verfahren soll mit dem der anderen 35 Angeklagten zusammengelegt werden.  Am 13. Dezember 2017 wurde die Untersuchungshaft der Angeklagten um weitere 6 Monate verlängert. Sieben Angeklagte wurden unter Auflagen freigelassen, sie dürfen Lesbos aufgrund der Anklage allerdings nicht verlassen. Da ihr Asylantrag endgültig abgelehnt wurde, haben sie kaum Zugang zu medizinischer und humanitärer Versorgung. Der erste Prozesstermin wurde nun auf den 20. April 2018 festgesetzt. Das Legal Center Lesbos hat eine Crowdfunding-Kampagne zur finanziellen und anwaltlichen Unterstützung der Angeklagten gestartet und ruft mit anderen Gruppen u.a der No Border Kitchen Lesbos zur Solidarität auf.

Zur Kampagne: Die „You can`t evict Solidarity“-Kampagne besteht aus unterschiedlichsten Menschen aus Griechenland und Deutschland und organisiert finanzielle Unterstützung und Öffentlichkeitsarbeit zu Prozessen und Repression aus antirassistischen Kämpfen entlang der Balkanroute.

Aktuelle Infos zum Fall und Kontakt auf dem Blog unter www.cantevictsolidarity.noblogs.org

Spendenverbindung:

Rote Hilfe e.V./ OG Hannover
IBAN: DE42 4306 0967 4007 2383 57
BIC: GENODEM1GLS
Betreff: Cant evict Solidarity

 

 

[Bulgarien] Bulgarisch-Türkische Grenze: Staatsanwalt klagt 21 Asylsuchende des “Riots” an

Genoss*innen haben einen Bericht mit uns geteilt. Für mehr Infos kontaktiert mf@bordermonitoring.eu.

Local District Prosecutor’s Office indicts 21 asylum seekers for a
riot at Harmanli’s refugee camp

A Local District Prosecutor’s Office decided to indict 21 asylum seekers
for “hooliganism with boldness and cynicism concerning the riot which happened in December 2016 in Harmanli’s refugee camp. The riot broke out after authorities closed Bulgaria’s
biggest refugee camp, because of a quarantine issue
<http://bulgaria.bordermonitoring.eu/2016/11/22/harmanlis-refugee-camp-under-quarantine/>.
Before the closing of the camp neo-nazi and right wing protesters
gathered on a regular basis in front of the camp to demonstrate against
foreigners. The authorities obeyed the orders from the xenophobic and
racist groups and parties and closed the camp for several days.

After the riot broke out on the 24th of November 2017, the camp was
stormed in the following night by a special unit of the gendarmerie.
According to several civil rights organizations, volunteers and refugees
many people in the camp were attacked and heavily injured without being
involved in the riot
<http://bulgaria.bordermonitoring.eu/2016/11/24/the-provoked-riot-in-harmanlis-refugee-camp/>.
Krassimir Kanev, the head of the Bulgarian Helsinki Committee (BHC), who
was beaten up himself by unknown people during the middle of the night
in October 2016 stated:

Lots of completely innocent refugees were chased in their rooms,
attacked and severely beaten up by the police in the course of that
operation. Nor is there any prosecution of those who closed the
Harmanli center on the instigation of nationalists, turning it into
a prison for several days, which provoked the riot. Instead, we are
going to have several rioters prosecuted for destruction of property
and hooliganism.

The Center for Legal Aid – Voice in Bulgaria (CLA) condemned „the
absence of investigation of the police use of force against the
asylumseekers:
https://twitter.com/VoiceInBulgaria/status/950641658483355649

Bordermonitoring Bulgaria (BMB) shares the concerns which were raised by
the BHC and the CLA. The aim of the prosecution cannot justify the
possible unlawful acts of the police, the State Agency for Refugees
(SAR) and the the Health Inspectorate, which should be investigated by
an independent agency.

See the full post on Bordermonitoring Bulgaria:
http://bulgaria.bordermonitoring.eu/2018/01/09/local-district-prosecutors-office-indicts-21-asylum-seekers-for-a-riot-at-harmanlis-refugee-camp/

[Röszke 11] Bericht von Ahmed H.`s Prozess am 12. Januar

Nachdem am gestrigen Donnerstag eine spontane Protestkundgebung von internationalen Unterstützer*innen von Ahmed H. in Szeged durch einen massiven Polizeieinsatz, stundenlanger Personalienfeststellung und Einzug aller Flyer und Banner beendet wurde, ging am heutigen Freitag, den 12.1., der Prozess gegen Ahmed weiter.

                Solidarität aus Zagreb, Kroatien: “Die Sonne scheint für alle! Freiheit für Ahmed!”

Diesmal war von entspannter Atmosphäre nicht viel zu spüren. Vor dem Gericht patroullierten Polizist*innen, im Gericht kontrollierten Zivilpolizist*innen die Unterstützer*innen bereits im Gang und filmten diese während dem gesamten Prozess im Gerichtssaal ab. Ahmed wurde diesmal über die Hintertür hereingebracht.

Nachdem Ahmed gefesselt hereingebracht worden war, zeigte der Richter diesmal mehrere kürzere Videos von Polizist*innen sowie Nachrichtensendern. Dabei lag der Fokus auf Ahmed, wie er in ein Megaphon spricht, und was er zur Polizei und der Menge gesagt hatte. Der Übersetzer erklärte Ahmed habe in Englisch und Arabisch “Please wait” und “Dont throw things” zur Menge und zur Polizei u.a. “We love Hungary”, “We are peaceful” gesagt und einen Dolmetscher gefordert hatte, sowie die Polizei gefragt hatte was sie tun sollten. Es zeigte sich, dass Ahmed durchwegs deeskalierend gehandelt hatte und mit der Polizei verhandeln hatte wollen.

Nach mehreren Pausen war der Prozess überraschend gegen Mittag vorbei und es wurden zwei neue Termine am 14. und 19. März festgesetzt, zu denen auch das Urteil erwartet wird. Beim herausgehen konnten wir Ahmed einige Dinge zurufen, vor dem Gericht wurde eine Unterstützerin von Zivilpolizisten herausgezogen, kontrolliert sowie abfotografiert.

Wir rufen auf zu Solidarität, verbreitet Ahmeds Fall, schreibt ihm, kommt im März nach Szeged!

Mehr Infos, Bankverbindung sowie Ahmeds Adresse zum Briefe schreiben findet ihr hier: freetheroszke11.weebly.com/

Wir werden in den nächsten Tagen einen detaillierteren Bericht zu den letzte Prozesstagen und Ahmeds Fall sowie den Röszke11 veröffentlichen. Dazu haben wir ein Interview mit Aktivist*innen der Free the Röszke11-Kampagne.

Free Ahmed! Migration is not a crime!

 

[Berlin] 23.6.17: Demonstration “Hands off the squats” // 11h // Berlin

Wir veröffentlichen hier einen Aufruf aus Griechenland zu einem Internationalen Aktionstag am 23.6 gegen die geplanten Räumungen der Besetzungen Papoutsadiko, Zoodoxou Pigis 119, und City Plaza

— Am 23.6 um 11 Uhr wird es eine Kundgebung vor der Griechischen Botschaft in Berlin geben: Jägerstraße 54, Gendarmenmarkt U Hausvogteiplatz —

Bündnis Zwangsräumung verhindern
Griechenland Soligruppe

Hier der Aufruf:

Hands off the squats – Call for a gathering and international action day on  June 23rd

During the last month we witnessed the state escalating its anti-immigration policy of restrictions against refugees and the solidarity movement. In Addition to the EU management of migration issues which include forcing people to live in horrible conditions ,deporting them and denying them their basic human rights, the Greek government is revealing its totalitarian face by demonstrating its repression power through evicting political and housing squats for refugees. In the last days new information was leaked through newspapers, about court decisions focusing on the eviction of three more squats. Papoutsadiko, Zoodoxou Pigis 119 and City Plaza, one of the largest refugee squats that host around 400 people. It is clear that the state is focusing in shutting down every self organized free space, including all housing squats for refugees. An attack towards City Plaza or any squat is an attack to all of us. They know how to use the power of riot police forces, but we know how to use the power of solidarity! As long as they try to evict the squats, as long as they build camps and detention centers, as long as there are borders – we will also be there to fight back and fight for a better world! We won’t bend down, we won’t let them in, we stand united! We will show them again what we already proved, we live together, we struggle and we resist together – to defend the dignity of each individual, to defend our principles of solidarity and to keep our free spaces open. Therefore we call for a protest and a gathering on the 23rd of June, in front of the Ministry of Migration (Stadiou 27) at 7 pm. On the same day we call for an International Action of solidarity towards all squats and against evictions!

Keep the squats open!
Close the camps and detention centers!
Cancel the shameful EU-Turkey deal!
Open the borders!
You can’t evict a movement!

Coordination of Refugee Squats City Plaza, Notara 26, Oniro, Spyrou Trikoupi, Arahovis, 5th School, Jasmine School, Acharnon 22

[Athen] City Plaza Athen – Gericht ordnet Räumung an

Statement vom City Plaza zum Gerichtsurteil vom 8.6.2017, welches eine Räumung des “besten Hotels Europas” ermöglicht:

“Das City Plaza wird sich nicht beugen

“Wehrt euch gegen die Pass- und Ausländerbehörde,
gegen die furchtbaren Flaggen der Staaten
und die Diplomatie,
gegen die Fabriken für Kriegsmaterial”

Michalis Katsaros

Der Gerichtsbeschluss zur Räumung der Geflüchteten Unterkunft City Plaza ist ein weiterer Schritt in dem repressiven Management von Geflüchteten und Solidaritäts Bewegung. Von den Grenzschließungen bis zu dem EU-Türkei Deal der Schande – von den Gefängnislagern bis hinzu den Räumungen von Besetzungen, es wurde eine Politik Geflüchtete als Feinde zu vertreiben genutzt. Ein Feind der mit direkter oder indirekter Staatsgewalt bekämpft werden müsse. Gewalt an Körpern fremder Nationalitäten, die Angst in den Köpfen der Bevölkerung erzeugt und die Gesellschaft noch tiefer in die Barbarei stürtzt.
Über die letzten 14 Monate, ist das City Plaza, ebenso wie all die anderen Besetzungen zur Geflüchteten Unterbringung, ein Störfaktor im öffentlichen Raum, gegen eine Kulisse der konstanten Wiederholungen repressiver und rassistischer Diskurse gegen Geflüchtete. Denn das City Plaza hat nicht nur bewiesen, dass Geflüchtete und Anwohner*innen harmonisch und in Würde miteinander leben können. Es zeigt auch, gemeinsam mit anderen, ähnlichen Initiativen, dass da auch ein anderes Europa ist, dass anders ist als das Europa der Euro-Gruppe und Frontex. Ein Europa der Solidarität, des Widerstands, der Menchlichkeit. Und genau das ist es, was für die Machthaber*innen eine Störung darstellt. Wir werden keine Angst haben, wir werden uns nicht beugen, wir werden nicht klein bei geben.

Wir rufen auf zu massiver Unterstützung für das City Plaza und alle Geflüchteten Squats, auf jedem nur möglichen Weg.

Geflüchteten Unterkunft City Plaza”

Mehr Infos: http://solidarity2refugees.gr/city-plaza/

[Thessaloniki] Trial against Orfanotrofeio squatters: All found NOT GUILTY!

Today the third and final date of the trial against the squatters of the Orfanotrofeio-squat took place in Thessaloniki.

All 5 accused (one member of Orfanotrofeio and 4 internationals) were
found not guilty.

This was based on the fact that the wittness represanting the assembly
of Orfanotrofeio squat testifird that the Orfnaotrofeio member on trial
was not part of the initial group that squatted the place and she joined
later. Also, that the 4 internaltionals – participants in the NoBorder
camp, just slept in the squat the night before the eviction.

The accused member of Orfanotrofeio and the witness took full
responsibility for all the actions of the squat and the acrivities
inside it and defended politically Orfanotroeio. The fact that 10 months
after the demolition, the Greek church (temporary owner of the place)
has not done anything there. played its role in the courts decision.

The more than 100 comrades attending the trial started shouting slogans
when the decisdion was announced and then they held a demo towards the
center of Thessaloniki, in solidarity to migrants and the squats
threatened with eviction.

[Thessaloniki] Orfanotrofeio: The story of a house in Toumba

The story of a house in Toumba, Thessaloniki 2016

Last summer the Squat Orfanotrofio in Thessaloniki was evicted and demolished by the Greek government. One commerade faces repressions now for the squating alone, standing at court for all of us, on the trial on the 31.05.2017. We call for solidarity.

(Greek below)

The story begins with the squatting of the Orfanotrofeio in December 2015. Thousands of migrants have been declared illegal overnight and are stuck on Greek territory. Within a months they were also displaced from Idomeni, an massive self-made and to a great extent self-managed settlement near the border with the Rep of Macedonia. They were moved to isolated camps throughout the country, under the surveillance of the army and the NGOs.

Those of us who had been visiting Idomeni frequently during the summer of 2015 had seen a wall being built in front of our eyes, people practically living in the mud, being beaten up by the police, giving birth in offhand tents, burning anything they could find from the ruble for some heat in the freezing cold, being moved around from town to town and from camp to camp, in buses that would just show up and then disappear, being constantly stopped for pointless checks in the middle of nowhere on their way to the border. If when they made it to the border, they were often pushed back to Athens, where many of them fell into the hands of smugglers and even organ harvesting mafias.

The list gets longer as the plight continues. Migrants are becoming invisible again, while Greece is being transformed from a mere smuggler-State to an NGO/humanitarian fund collector. At the moment, refugees are concentrated in detention camps, prisons and police departments, where they are being murdered, psychologically crushed, and inevitably pushed towards self-abandon or structural illegality, since they have no opportunity to settle, to work, to get some education, to claim their dignity.

Who we are

Within this situation many people chose to act and stand by the migrants. Not our of pity, not for money, just like that. That is who we are. We came together from various parts of the city and of the world, from the social movement of struggles in the workplace, in our neighborhoods, at school and college, on the streets. We had the common need to create a place where locals and migrants could gather and meet, a collective space away from the surveillance and control of NGOs, of the State and its institutions, a space that would encourage equality and self-organization. This space was the abandoned former Orphanage (that had been occupied by the movement before). It was occupied so that it could provide shelter to migrants, people who are being repressed and marginalized simply because they were unlucky enough to be born on the wrong side of the earth, on the wrong side of a hierarchical bipolar value system for which some human lives are superior to others. They were unlucky enough to exist in a world that imposes and reproduces the repressive notion that divides people into privileged and disenfranchised.

What we became

We became an assembly, of privileged locals and europeans as well as migrants, with many different translations and even more languages among us, for a common struggle, not a struggle of representatives.

We squatted the former orphanage ‘Megas Alexandros’ and with our own hands we, (the migrants, the locals, the europeans) created bedrooms for up to 80 people, a kitchen, a pharmacy, a children’s space, a café, a garden. We held regular meetings with lawyers who took care of migrants’ papers, and regularly received food and clothes offered by neighbors (who often participated in the life of the house too). We organized talks and discussions within the house but also at open squares, squats and festivals about the Orfanotrofeio project, as well as about the rights of migrants to free mobility and papers. We organized actions against the evacuation and the demolition of the building, called meetings in front of migrant detention camps demanding their release, demanded free access to work and health services, several groups continued their regular visits to the camps and actively participated at antifascist initiatives. All decisions were made at the weekly assemblies that were translated in languages that covered all participants. We did not discriminate according to religion, country of origin or family status.

Most importantly, we did not and never will accept the distinction between legal and illegal migrants. For us, this squat became our vital space and the first safe place for migrants. It lasted for eight months and it was proof that we can live, work and struggle together.

Repression but not suppression

At the end of July, the police knocked on our door with cranes and bulldozers, arrested whoever they found inside and finally left the contractors finish off the holy business of the church and pulled down the entire building. It is amazing how well the town council, the SyrizANEL government, the police, the university, the mass media and the church can collaborate when it comes to the management and repression of migrants.

We had been threatened from the very beginning by the «charitable» priest mafia. There are reasons. Because the majority of migrants are muslim. Because these migrants were visible, they participated in the everyday life of a lively area, instead of being socially excluded, out of sight, as the State would want them.  Because the church wanted the estate without the building for a charitably profitable mega-project of its own.

After years of indifference, the church finally decided to demolish not only a historically significant building but most importantly a project of solidarity, that had managed to live up to the needs of society, against the logic of capital. It demolished a building that had become our home. A lot went down with it: A place for meeting, a place filled with stories and experiences, whole storage rooms with clothes and food, personal  belongings. But we will not give up. Some of us continued our journey, some have stayed here looking for a job or preparing their next move. For us, giving up would be denying the urge for freedom.

What has remained

Until today, the estate of the former squatted home at the Orfanotrofeio is full of rubble. There has been no «effective use» or «transformation» the church and  authorities were talking about. This proves what we knew already. The evacuation and the speed with which the demolition took place had nothing to do with the need to create an «institution for the common good» and everything to do with wanting to destroy a dangerous project, a community of struggle where locals and migrants lived and acted together.

The situation for migrants has not changed much. People have become accustomed to hearing about the drownings in the Aegean. The majority of refugee children did not start attending school. The camps are being “upgraded” so that they can receive more refugees, away from the city centres, isolated and marginalized. Deportations to the “safe country” of Turkey are going on, following the Greece-Turkey deal.

After the evacuation of the Orfanotrofeio squat we were lead to camps outside the city. We chose to return to the city and unite with other people in the struggle against repression, yet the State is determined to isolate and divide us. People in solidarity in court are facing serious sentences and huge fines. Our unity however is getting stronger, and we will always be together in solidarity and in a quest for a life of dignity and freedom.  We share what we have and we struggle together for what we deserve, against the devaluation of our lives and dreams. We might have lost one squat, but  above all we confirmed that the State and its lackeys are seriously afraid of self-organization, practical solidarity to the sans papiers, and common struggles of locals and migrants.

COMMUNITIES OF STRUGGLE WITH THE MIGRANTS IN ALL NEIGHBORHOODS
FOR A SOCIETY FREE OF EXPLOITATION, SEPARATION, BORDERS AND STATES
STOP ALL PERSECUTIONS NOW
SOLIDARITY TO OUR COMRADE WHO IS FACING INCARCERATION FOR THE ORFANOTROFEIO SQUAT

Meeting: THESSALONIKI COURT HOUSE, MAY 31, 9am

Former Occupied Home for Migrants ORFANOTROFEIO

If you want to support us and our commrade to pay that fine get in touch with us:
salonikasolihouse(ätt)espiv.net
facebook.com/katalipsistegismetanastonorfanotrofeio/
As well there is a solidarity campagin for all the repression put on activists in Thessaloniki:
https://cantevictsolidarityenglish.noblogs.org/


Μια ιστορία για την Τούμπα του 2016

Η ιστορία ξεκινά με την κατάληψη του Ορφανοτροφείου τον Δεκέμβρη του 2015. Χιλιάδες μετανάστ(ρι)ες κηρύχθηκαν ξαφνικά παράνομοι και εγκλωβίστηκαν στον ελλαδικό χώρο. Μέσα σε λίγους μήνες εκτοπίστηκαν και από την Ειδομένη –έναν υπαίθριο και σχετικά ανεξέλεγκτο, με στοιχεία πρόχειρης αυτοδιαχείρισης, χώρο εγκατάστασης στα σύνορα– σε απομονωμένα και επιτηρούμενα καμπς και κέντρα κράτησης σε όλη τη χώρα.

Όσοι/ες πηγαίναμε τακτικά στην Ειδομένη από το καλοκαίρι του 2015, είδαμε τον χειμώνα του 2015-2016 να χτίζεται ένας φράχτης, είδαμε ανθρώπους να ζουν μέσα στη λάσπη και να ξυλοκοπούνται από την αστυνομία, να γεννάνε σε σκηνές, να καίνε ό,τι βρουν μπροστά τους για να ζεσταθούν, να μεταφέρονται άσκοπα από πόλη σε πόλη με λεωφορεία, να «πετάγονται» από καμπ σε καμπ, να τους σταματάνε στο πουθενά ώστε να καθυστερήσουν την έλευσή τους στα σύνορα. Ακόμη και αν τα κατάφερναν, τους γύριζαν στην Αθήνα, με αποτέλεσμα πολλοί/ές να πέφτουν θύματα εμπορίου ανθρώπων, ακόμα και οργάνων. Ο κατάλογος της κακοποίησης συνεχίζεται επί μακρόν και για πάντα, αφού η κατάσταση μέχρι σήμερα δεν έχει αλλάξει. Συγκεκριμένα, οι μετανάστ(ρι)ες ξαναγίνονται αόρατοι, και η Ελλάδα, από αποκλειστικά κράτος-διακινητής, γίνεται σιγά σιγά και κράτος-εισπράκτορας κονδυλίων ανθρωπιστικής βοήθειας. Πλέον οι μετανάστ(ρι)ες σε όλη τη χώρα βρίσκονται σε καμπς, φυλακές, στρατόπεδα συγκέντρωσης και τμήματα, όπου δολοφονούνται ή εξοντώνονται, ωθούνται αναγκαστικά στην παραίτηση ή τη στημένη παρανομία, αφού δεν έχουν καμία δυνατότητα να εγκατασταθούν, να μορφωθούν, να δουλέψουν και να ζήσουν με αξιοπρέπεια.

Ποιοι-ες είμαστε

Μέσα σε αυτές τις συνθήκες κινητοποιήθηκαν πάρα πολλοί άνθρωποι στο πλευρό των μεταναστ(ρι)ών. Όχι έμμισθα, ούτε από οίκτο. Είμαστε λοιπόν κάποιοι/ες από αυτούς. Συναντηθήκαμε από διάφορα σημεία της πόλης και του κόσμου, άνθρωποι που χρόνια τώρα αγωνιζόμαστε στους χώρους εργασίας, στις γειτονιές και τις σχολές μας, άνθρωποι που συμμετέχουμε ενεργά στα κινήματα και στους κοινωνικούς αγώνες. Κοινή μας ανάγκη υπήρξε η δημιουργία ενός τόπου συνάντησης ντόπιων και μεταναστ(ρι)ών, ενός συλλογικού χώρου, μακριά από την επιτήρηση και τη διαχείριση του κράτους, των θεσμών του και των ΜΚΟ, ενός χώρου που θα προτάσσει την ισοτιμία και την αυτοργάνωση. Πρόκειται για ένα κτίριο που είχε καταληφθεί για να στεγάσει μετανάστριες και μετανάστες, στο πλαίσιο της αλληλεγγύης προς ανθρώπους που υπόκεινται την καταπίεση και την περιθωριοποίηση επειδή είχαν την «ατυχία» να μην γεννηθούν στην κυρίαρχη (καθώς και κυριαρχική) Δύση, επειδή είχαν την «ατυχία» να βρίσκονται στην υποτιμημένη πλευρά ενός διπόλου που είναι δομημένο ιεραρχικά, ορίζοντας και διαχωρίζοντας τις αξίες ανθρώπινων ζωών σε ανώτερες και κατώτερες. Επειδή είχαν την «ατυχία» να υπάρχουν σε έναν κόσμο που επιβάλλει και αναπαράγει την ύπαρξη της καταπίεσης, διακρίνοντας τους ανθρώπους σε προνομιούχους και μη.

Ποιοι-ες γίναμε: δημιουργήθηκε έτσι λοιπόν μια συνέλευση που δεν αποτελούνταν μόνο από «προνομιούχους», ντόπιους και ευρωπαίες, που οι μεταφράσεις ήταν πολλές και οι διαφορετικές γλώσσες ακόμα περισσότερες, που αγωνιζόμασταν μαζί και όχι γι’ αυτές/αυτούς.

Από τη θεωρία στην πράξη

Έτσι, κάναμε κατάληψη στο χώρο του πρώην ορφανοτροφείου «Μέγας Αλέξανδρος» και φτιάξαμε μέσα σε αυτό με τα ίδια μας τα χέρια (ντόπιοι, ευρωπαίοι και μετανάστες) δωμάτια φιλοξενίας (για έως και 80 άτομα), κουζίνα, φαρμακείο, χώρο για τα παιδιά, καφενείο, κήπο, κάναμε τακτικές συναντήσεις με δικηγόρους που φρόντιζαν για τα χαρτιά των μεταναστ(ρι)ών, με τη στήριξη της γειτονιάς σε είδη πρώτης ανάγκης αλλά και τη συμμετοχή της. Ταυτόχρονα, κάναμε εκδηλώσεις με ομιλίες μέσα στην κατάληψη αλλά και έξω από αυτήν, σε πλατείες, καταλήψεις και φεστιβάλ, μιλώντας τόσο για το ίδιο το εγχείρημα όσο και για τα δικαιώματα των μεταναστ(ρι)ών για ελεύθερη μετακίνηση και χαρτιά. Προχωρήσαμε σε παρεμβάσεις ενάντια στην εκκένωση και την κατεδάφιση του κτιρίου, καλέσαμε έξω από στρατόπεδα συγκέντρωσης με αίτημα την απελευθέρωσή τους, διεκδικήσαμε έμπρακτα την ελεύθερη πρόσβαση στην περίθαλψη και την εργασία, ομάδες ατόμων πήγαιναν συνέχεια στα καμπς και συμμετείχαμε ενεργά στα αντιφασιστικά καλέσματα. Όλα αυτά τα αποφασίζαμε και τα διεκπεραιώναμε όλες/οι μαζί, με εβδομαδιαίες συνελεύσεις σε όλες τις γλώσσες, ώστε όλοι/ες να μπορούν να συμμετέχουν. Δεν κάναμε διαχωρισμούς βάσει θρησκείας, ούτε χώρας προέλευσης, ούτε οικογενειακής κατάστασης. Επίσης, δεν αναγνωρίζαμε και δεν αναγνωρίζουμε το διαχωρισμό των μεταναστ(ρι)ών σε νόμιμους και παράνομους. Για εμάς, λοιπόν, αυτή η κατάληψη αποτέλεσε τον ζωτικό μας χώρο, καθώς και τον πρώτο ασφαλή χώρο για τους/τις μετανάστ(ρι)ες για περίπου οχτώ μήνες, και ήταν η απόδειξη ότι μπορούμε να ζούμε, να δουλεύουμε και να αγωνιζόμαστε μαζί.

Καταστολή, αλλά όχι αναστολή

Στα τέλη Ιουλίου 2016, η αστυνομία «χτύπησε την πόρτα» του Ορφανοτροφείου με ΜΑΤ, φαγάνες και μπουλντόζες, προσήγαγε όποιους/ες βρήκε μέσα (εκτός από τις οικογένειες με μωρά και μικρά παιδιά, που δεν θα έγραφαν καλά στις κάμερες). Στη συνέχεια, άφησε την εργολαβία να ολοκληρώσει το έργο της Εκκλησίας, με την κατεδάφιση του κτιρίου. Τελικά, κατηγορίες για την κατάληψη αποδόθηκαν μόνο σε ντόπιους και ευρωπαίους, ενώ όσοι μετανάστες είχαν προσαχθεί οδηγήθηκαν σε καμπς έξω από τη Θεσσαλονίκη. Η συνεργασία που επιτυγχάνουν ο δήμος, η κυβέρνηση Συριζανέλ, η αστυνομία, το πανεπιστήμιο, τα μμε και η Εκκλησία στον τομέα της διαχείρισης και της καταστολής των μεταναστ(ρι)ών είναι εντυπωσιακή.

Βέβαια, από την πρώτη κιόλας μέρα δεχτήκαμε απειλές από το κατά τα άλλα «φιλάνθρωπο» παπαδαριό, για πολλούς λόγους: Γιατί η πλειοψηφία των μεταναστ(ρι)ών είναι μουσουλμάνοι. Γιατί ήταν εμφανείς στην τοπική ζωή και καθημερινότητα και όχι κοινωνικά αποκλεισμένοι, όπως θέλει το κράτος. Γιατί η Εκκλησία διεκδικεί το οικόπεδο, χωρίς το κτίριο, για να χτίσει «φιλανθρωπικό» μεγαθήριο για τα κέρδη της. Έτσι, μετά την χρόνια απραξία της, τελικά προχώρησε στην καταστροφή όχι μόνο ενός ιστορικού κτιρίου, αλλά και ενός εγχειρήματος, που με όλα του τα προβλήματα στάθηκε αλληλέγγυο και στο ύψος των περιστάσεων απέναντι στις πολιτικές των συμφερόντων που εξυψώνουν το κέρδος και υποβαθμίζουν τον άνθρωπο. Ένα κτίριο που κατάφερε να γίνει το σπίτι μας. Με αυτήν την κατεδάφιση χάθηκε ένας χώρος συνάντησης, γεμάτος ιστορίες και βιώματα, αποθήκες γεμάτες είδη πρώτης ανάγκης που είχαν συγκεντρωθεί και πολλά προσωπικά αντικείμενα, αλλά όχι η επιμονή μας. Κάποιοι συνέχισαν το ταξίδι τους, κάποιοι παρέμειναν ακόμα εδώ ψάχνοντας για δουλειά ή προετοιμάζοντας την επόμενή τους κίνηση. Αν δεν συνεχίζαμε, θα ήταν σαν να αρνιόμαστε το ίδιο το ένστικτο της ελευθερίας.

Τι έμεινε

Φυσικά, μέχρι και σήμερα ο χώρος όπου στεγαζόταν η κατάληψη στέγης μεταναστ(ρι)ών Ορφανοτροφείο είναι γεμάτος μπάζα. Τελικώς δεν έγινε καμία αξιοποίηση του χώρου. Το γεγονός αυτό δείχνει ότι η εκκένωση και η ταχύτητα με την οποία ξεκίνησε η διαδικασία κατεδάφισης δεν επαληθεύει τα λεγόμενα κράτους και Εκκλησίας για αξιοποίηση του χώρου για το κοινό συμφέρον, αλλά δηλώνει την πρόθεση να χτυπηθεί ένα «επικίνδυνο» εγχείρημα, ένα κέντρο αγώνα όπου ντόπιοι και μετανάστ(ρι)ες ζούσαν και πάλευαν μαζί.

Σήμερα η κατάσταση για τους μετανάστ(ρι)ες δεν έχει αλλάξει. Οι πνιγμοί έχουν γίνει συνήθεια, τα παιδιά των μεταναστ(ρι)ών στη συντριπτική πλειοψηφία τους δεν πηγαίνουν σχολείο, και τα καμπς «αναβαθμίζονται» για να στοιβάξουν και άλλες/ους, περιθωριοποιώντας τους μακριά από τη ζωή της πόλης. Κόσμος συνεχίζει να απελαύνεται μαζικά στην «ασφαλή» Τουρκία με βάση το σύμφωνο ΕΕ-Τουρκίας. Τα 70 στα 100 ευρώ που αντιστοιχούν σε κάθε μόνιμα εγκατεστημένο αιτούντα άσυλο δεν ξέρουμε πού πήγαν.

Ως μετανάστ(ρι)ες μετά την εκκένωση οδηγηθήκαμε σε καμπς εκτός πόλης, και ανεξάρτητα από την επιλογή μας να γυρίσουμε στο κέντρο της πόλης και να ενωθούμε με τους υπόλοιπους/ες στον αγώνα κατά της καταστολής, φάνηκε ξεκάθαρα η πολιτική διαχείριση, της απομόνωσης και της διάσπασης, που ακολουθεί το κράτος. Ως αλληλέγγυες/οι αντιμετωπίζουμε μεγάλες ποινές φυλάκισης και υπέρογκα ποσά σε δικαστικά έξοδα. Οι σχέσεις μας όμως δυναμώνουν και θα μας συνδέει πάντα η αλληλλεγγύη και η ανάγκη για αξιοπρεπή ζωή. Μοιραζόμαστε όσα έχουμε και αγωνιζόμαστε μαζί για όσα μας ανήκουν, ενάντια στις αιτίες που γεννούν την υποτίμηση των ζωών μας. Σίγουρα επιβεβαιώσαμε το πιο σημαντικό: ότι τα εγχειρήματα αυτοοργάνωσης των μεταναστ(ρι)ών, η έμπρακτη αλληλεγγύη στους/στις χωρίς χαρτιά και οι κοινοί αγώνες ντόπιων και μεταναστ(ρι)ών είναι και παραμένουν η μεγαλύτερη απειλή για το κράτος και τα τσιράκια του.

 

ΚΟΙΝΟΤΗΤΕΣ ΑΓΩΝΑ ΜΕ ΤΙΣ/ΤΟΥΣ ΜΕΤΑΝΑΣΤ(ΡΙ)ΕΣ ΣΕ ΟΛΕΣ ΤΙΣ ΓΕΙΤΟΝΙΕΣ

ΓΙΑ ΜΙΑ ΚΟΙΝΩΝΙΑ ΕΛΕΥΘΕΡΗ, ΧΩΡΙΣ ΕΚΜΕΤΑΛΛΕΥΣΗ, ΔΙΑΧΩΡΙΣΜΟΥΣ, ΣΥΝΟΡΑ ΚΑΙ ΚΡΑΤΗ

ΚΑΜΙΑ ΔΙΩΞΗ ΤΩΝ ΣΥΛΛΗΦΘΕΙΣΩΝ

ΑΛΛΗΛΥΕΓΓΥΗ ΣΤΗ ΣΥΝΤΡΟΦΙΣΣΑ ΠΟΥ ΑΝΤΙΜΕΤΩΠΙΖΕΙ ΠΟΙΝΗ ΦΥΛΑΚΙΣΗΣ

ΓΙΑ ΤΗΝ ΚΑΤΑΛΗΨΗ ΤΟΥ ΟΡΦΑΝΟΤΡΟΦΕΙΟΥ

 

Πέμπτη 25 Μάη, 7 μμ: Συγκέντρωση – Εκδήλωση, πλατεία Αγ. Θεράποντα, Τούμπα

Τετάρτη 31 Μάη, 9 πμ: Δικαστήρια Θεσσαλονίκης

 

Πρώην συνέλευση κατάληψης στέγης μεταναστ(ρι)ών Ορφανοτροφείο