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[Röszke 11] Bericht von Ahmed H.s Prozessterminen am 8., 10. und 12. Januar 2018 in Szeged

Im Jahr 2016 wurde Ahmed in erster Instanz wegen der Proteste gegen die Grenzschließungen am serbisch-ungarischen Grenzübergang Röszke im September 2015 wegen “Terrorismus” zu 10 Jahren Haft verurteilt. Seit dem 8. Januar 2018 wird der Fall von Ahmed H. im Amtsgericht Szeged (Ungarn) in der Revisionsrunde wieder aufgenommen.

Grenzschließung in Röszke. Widerstand. Repression.

Am 15.September 2015 riegelte die ungarische Regierung den zu der Zeit hoch frequentierten serbisch-ungarischen Grenzübergang Röszke auf der Balkanroute mit einem Stacheldraht bewehrten Zaun und massiver Polizeipräsenz ab. Am Folgetag, dem 16.September 2015, kam es zu einem Protest der vielen Menschen, die ihren Weg Richtung Norden fortsetzen wollten und nun festsaßen.

Im Rahmen dieses kollektiven Widerstandes gegen die Abschottung durch den von Ungarn errichteten und von der EU-Politik unterstützten Grenzzaun, wurden elf Personen von der ungarischen Polizei festgenommen und mit dem Vorwurf des „illegalen Grenzübertritts“ und „Vandalismus“ inhaftiert. Zehn dieser als „Röszke 11“ bekannten Angeklagten wurden bereits 2016 zu ein bis drei Jahren Haft verurteilt und sind nun wieder frei. Lediglich Ahmed H., der seine Eltern über die Balkanroute begleiten wollte, jedoch selber bereits seit mehreren Jahren in Zypern lebt, sitzt seit nun mehr als zweieinhalb Jahren im Hochsicherheitstrakt eines Budapester Gefängnisses. Er muss sich gegen den Vorwurf des Terrorismus rechtfertigen – allein und weit entfernt von seiner Frau und seinen Kindern. Die rechte Fidesz-Regierung Ungarns, mit Orban als Staatsoberhaupt, nutzt den Prozess gegen Ahmed H., um ihre ausschweifende rassistische Propaganda gegen Geflüchtete im Land zu untermauern. Als Schauprozess mit nationaler Medienwirksamkeit wird an Ahmed H. ein Exempel statuiert und er selber zum „Prototypen“ eines vermeintlich „gefährlichen muslimischen Flüchtlings“ stilisiert, der eine Terrorgefahr für den ungarischen Staat darstellt.

Wie stark politisch der Prozess aufgeladen ist, zeigte sich allein dadurch, dass die Unterstützer*innen von Ahmed monatelang nach einem Anwalt suchen mussten, der ihn verteidigen konnte. Nahezu unmöglich ein*e Anwält*in zu finden, die den Mut aufbringen konnte, eine Person zu verteidigen, die wegen Terrorismus angeklagt wird. Dazu noch im Kontext von Migration – in einem Staat, der seinen Bekanntheitsgrad in den letzten Jahren vor allem durch Diskriminierung Geflüchteter, diversen Strategien der Abschreckungs- und Abschottungspolitik sowie offenkundiger rassistischer Hetze bis hin zu staatlich ausgebildeten und bewaffneten „Border Hunters“ erlangt hat. Der öffentliche Druck ist immens, sodass selbst das internationale Helsiki Committee ablehnte, Anwält*innen für Ahmed zu stellen. Schließlich wurde ein Anwalt gefunden, der unglaubliche 20 000€ verlangt und Ahmed im Prozess eher mäßig als gut unterstützt. Im Folgenden werden einige Erlebnisse von den Prozesstagen geschildert.

Erster Prozesstag: 08. Januar 2018

Am ersten Prozesstag waren viele internationale Unterstützer*innen und Presse vor Ort, vor allem ungarische Staatsmedien. Ohne Registrierung war es schwer in den Gerichtssaal zu kommen. In Fußfesseln wurde Ahmed H. um kurz nach 9:00 Uhr morgens am Montag von zwei vollvermummten Polizisten in den Gerichtssaal geführt. Um das rechte Handgelenk trug er eine Handschelle mit befestigter Leine, an der einer der Beamten ihn permanent festhielt. Jegliche Interaktionsversuche zwischen Ahmed und seinen Unterstützer*innen wird von den Polizist*innen vor und nach dem Prozess unterbunden – und sei es nur der Austausch eines Lächelns. Bei solchen Versuchen wurde Ahmed sofort von den Polizisten außer Sichtweite gezogen. Der Richter fokussierte die Aussagen von Ahmed H. und befragte ihn zur Situation an der Grenze; wo die Grenze angefangen habe, was er gemacht oder zur Polizei gesagt habe, ob er Steine geworfen habe, was nicht bewiesen werden konnte. Aus Ahmeds Perspektive wurde klar, dass die Situation sehr unübersichtlich war und die Ansagen der Polizei schwer zu verstehen waren. Er betont,  die Polizei nicht bedroht, sondern im Gegenteil als Kommunikationsperson fungiert zu haben. Ahmed H. habe die Polizei gebeten, die Menge wegen der vielen Kinder und kranken Menschen passieren zu lassen. Anschließend wurden Aussagen von Polizist*innen vorgelesen, die am 16. September 2015 am serbisch-ungarischen Grenzübergang Röszke eingesetzt waren. Diese waren in großen Teilen widersprüchlich. Viele hatten Ahmed nicht gesehen bzw. konnten zu den Vorwürfen gegen ihn keine Aussagen machen.

An diesem ersten Prozesstag stellte die Regierung eine Homepage online, auf der stand „Ahmed H. ist ein Terrorist“.

Zweiter Prozesstag: 10. Januar 2018

Auch am zweiten Prozesstag hatten sich im Gerichtssaal etwa 25 internationale Unterstützer*innen eingefunden – viele davon Mitglieder der „Free the Röszke 11- Kampagne“ sowie Amnesty International zur kritischen und solidarischen Prozessbegleitung und –beobachtung. Im Zentrum des zweiten Prozesstages, der mit Pausen über sechs Stunden andauerte, standen Analysen eines vierstündigen Videos vom 16. Septembers 2015 am serbisch-ungarischen Grenzübergang Röszke. Der Richter ging das Video akribisch durch, zeigte Szenen in Slow-Motion, gezoomt oder angehalten. Gestoppt wurde das Video allerdings vor dem polizeilichen Angriff auf die Protestierenden, die sich in der weiteren Chronologie des Tages abspielten. Der Richter führte während des gesamten Prozesstages durch das Beweismaterial, was eigentlich Aufgabe der Staatsanwaltschaft gewesen wäre. Die offensichtliche Motivation des Richters und Staatsanwaltes war Ahmed als Rädelsführer des Protests und alleiniger Urheber der Auseinandersetzungen zu identifizieren bzw. bei ihm vermeintliche Anzeichen und Verhaltensweisen zu erkennen, die auf „Terrorismus“ hindeuten sollten. Durch immensen Druck und endlosem Nachhaken versuchten sie ihn dazu zu bringen sich auf dem Video als Person, die Steine werfen soll zu identifizieren.

Am Vortag der Videoaufnahmen – am 15. September 2015 – war der Grenzübergang Röszke durch einen Zaun von ungarischer Seite geschlossen worden, sodass tausende Menschen auf der Flucht auf der serbischen Seite stecken blieben und ihren Weg nicht fortsetzen konnten. Auf den tonlosen Videoaufnahmen konnte man sehen, wie sich gegen Mittag des 16. Septembers zuerst verhalten und dann immer stärker Protest auf serbischer Seite formierte. Auf ungarischer Seite – hinter dem neuen Grenzzaun – stand eine lose Polizeikette, die sich verdichtete, als die Protestierenden gegen das Tor im Zaun drückten und Transparente hoch hielten. Die Polizist*innen setzen ihre Helme auf. Ein Übersetzer vermittelte zwischen Polizei und Protest, im Laufe des Protestes wurden Wasserwerfer und Räumpanzer an das Grenz-Tor gefahren.

Der Richter und der Staatsanwalt interpretierten Handzeichen der Protestierenden (nicht Ahmed) in dem Sinne, dass Menschen, die mit ihren Fingern ein „V“ zeigten oder eine offene Hand, also eine „5“, dass diese Handzeichen ein Aufruf bzw. ein Countdown an die Menschenansammlung bzw. Polizei bedeuten sollten, wie viele Minuten es noch seien bis die Grenze „gestürmt“ werden sollte. Anzumerken ist hier, dass das Fehlen des Tons bei den Videoaufnahmen keinerlei ganzheitliche Abbildung der Situation darstellt und außerdem Menschen – unabhängig von Nationalität und weltweit – Handgesten zur Kommunikation verwenden.

Lange Zeit war Ahmed H. auf den Videoaufnahmen nicht zu sehen. Als er zu sehen war, verhielt er sich eher unauffällig. Dennoch stoppte der Richter das Video immer wieder, um Ahmed an der „Leine“ nach vorn führen zu lassen und ihm heran gezoomte Aufnahmen lange zu zeigen, bis er selber nicht mehr sicher sagen konnte, ob er auf dem Bild zu sehen sei oder nicht. In den Szenen, in denen Ahmed zu erkennen war, machte er beruhigende Gesten zur Menschenmenge und zur Polizei. Szenen, in denen er angeblich Steine werfen sollte, waren verwischt von Tränengas und Wasserwerfer und sehr unscharf.

Später am Nachmittag des 16. Septembers hatten es die Protestierenden geschafft gemeinsam und friedlich das Tor des Zauns zu öffnen, woraufhin sich schwer gepanzerte Polizei mit Helmen und Schilden positionierte, massiv Tränengas in die Menschenmenge sprühte und Wasserwerfer einsetzte. Nun standen sich Polizei und Protestierende Auge in Auge gegenüber.

Als später in den Videoaufnahmen ein Mikrofon erschien, das von verschiedenen Menschen in der Menge umher gereicht wurde, versuchte der Richter erneut zu identifizieren, ob Ahmed H. in das Mikrofon spricht. Der Fakt, dass Ahmed durch das Mikrofon versucht hat, die Menschenmenge zu beruhigen und Panik zu verhindern, wie er es selber im Prozess sagte, fiel wenig ins Gewicht – im Gegenteil schien das tonlose Video für den Richter und den Ankläger eines der vielen isolierten Einzelteile zu sein, die als Beweise für Terrorismus verpackt werden können.

Der Prozesstag war lang und anstrengend. Ahmed H. sitzt seit mehr als zweieinhalb Jahren in Isolationshaft in Budapest und wirkte erschöpft. Nach vier Stunden Videoanalyse und Befragungen fragte Ahmed: „What kind of terrorist am I, who is doing nothing for hours?“ – während Richter und Ankläger unaufhörlich versuchten aus einzelnen Momentaufnahmen, Verhaltensweisen oder Aussagen zusammenbasteln, bis daraus das Bild eines Terroristen gezeichnet werden kann.

Soliaktion: Flashmob in Szeged

Am Donnerstag, den 11. Januar 2018, gab es einen spontanen Flashmob in Szeged in Solidarität mit Ahmed. Die internationalen Unterstützer*innen machten mit Flyern, Transparenten und Redebeiträgen in Ungarisch auf die Situation von Ahmed und den Prozess aufmerksam. Nach wenigen Minuten wurden sie von einem massiven Polizeiaufgebot u.a. Zivilpolizist*innen mit Nazi-Klamotten eingekreist und mehrere Stunden festgehalten. Nach einer Personalienfeststellung und dem Einzug aller Flyer und Transparente sowie der Lautsprecherbox, wurden sie schließlich freigelassen, mit der Ansage, dass nach dem/der „Anführer*in“ des Protestes gesucht werde. Dieser Vorfall war nicht der erste dieser Art und zeigt einmal mehr, dass auch die bloße Unterstützung von Ahmed und der Widerstand gegen die Politik der ungarischen Regierung massiv kriminalisiert werden. Am gleichen Abend fand eine Infoveranstaltung von Menschen der FreetheRöszke11-Kampagne in einem Szegeder Café für lokale und internationale Interessierte statt.

Dritter Prozesstag: 12. Januar 2018

Am dritten Prozesstag patroullierten bereits morgens Polizisten vor dem Gerichtsgebäude, die Unterstützer*innen wurden im Gebäude von Zivilpolizist*innen kontrolliert und während dem Prozess im Gerichtssaal abgefilmt. Die Atmosphäre war angespannt. Nachdem Ahmed H. hereingebracht worden war, zeigte der Richter verschiedene kürzere Videos. Auf diesen war Ahmed zu hören, wie er – nachdem die Polizei sich aus der Offensive zurückgezogen hatte – zu den Menschen sagt „Lets clean this space“ und zur Polizei „Thank you“ sagte, ein verletztes Mädchen auf die ungarische Seite trägt und Familien half. Der Richter skizziert es als „auffällig“, dass Ahmed in einer weiteren Videosequenz zu erkennen ist, wie er sich auf den Boden bückt – „I was cleaning“, antwortet Ahmed daraufhin, was er zuvor durch das Megafon gesagt hatte. Auch hier brach das Video ab bevor zu sehen war, wie brutal die Polizei auf die Menschen losstürmte, einprügelte und sie wegschleifte, die nach dem Rückzug der Polizei die ungarische Seite der Grenze betreten hatten.

Grundsätzlich waren in allen Videosequenzen, in denen Ahmed zu sehen war, vor allem seine Bemühungen zu erkennen: einen Dolmetscher zu bekommen, mit der Polizei zu verhandeln, die Menge zu beruhigen oder es waren Sätze zu hören wie „We want only peace“. Auch die Auseinandersetzungen mit der Polizei entstanden erst, nachdem die Menschen stundenlang ausharrten und die Polizei anfing die wartenden und protestierenden Menschen mit Wasserwerfer und Tränengas anzugreifen.

Nach einigen Pausen wurde der Prozess überraschend gegen Mittag beendet und zwei weitere, letzte Prozesstermine für den 14. und 19. März angesetzt. Beim Herausgehen konnten die Unterstützer*innen Ahmed einige Dinge zurufen, vor dem Gericht wurde eine Unterstützerin von Zivilpolizisten herausgezogen, kontrolliert und abfotografiert.

Schlussfolgernd zeigt sich anhand der aktuellen Prozesstermine und den Befragungen, dass dieses Verfahren kein faires und ergebnisoffenes Verfahren ist. Der Grundstimmung gegen Ahmed H. seitens des Gerichts ist in den Befragungen und Beweisaufnahmen voreingenommen und feindlich. Außerdem ist der politische Druck auf das Gericht groß, ihn erneut als „Terroristen“ zu verurteilen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass am 8. April 2018 die ungarischen Parlamentswahlen anstehen. Letzteres lässt vermuten, dass Ahmeds Fall politisch weiterhin instrumentalisiert werden wird.

Ahmed H. soll auch in Zukunft nicht allein stehen und wird weiterhin solidarisch in den folgenden Gerichtsprozessen sowie während seines Gefängnisaufenthaltes begleitet und unterstützt so gut es geht. Daran können sich alle beteiligen!

Schreibt Briefe an Ahmed:
Verein zur Förderung feministischer Projekte
Kleeblattgasse 7
1010 Vienna
Austria

Spendet für die Solidaritäts-Kampagne:
Empfänger:  Rote Hilfe e.V. Ortsgruppe Frankfurt
IBAN: DE24 4306 0967 4007 2383 90
BIC: GENODEM1GLS​
Betreff: Röszke 11

Mehr Infos:
www.cantevictsolidarity.noblogs.org
www.freetheroszke11.weebly.com
www.helsinki.hu/en

[Röszke 11] Bericht von Ahmed H.`s Prozess am 12. Januar

Nachdem am gestrigen Donnerstag eine spontane Protestkundgebung von internationalen Unterstützer*innen von Ahmed H. in Szeged durch einen massiven Polizeieinsatz, stundenlanger Personalienfeststellung und Einzug aller Flyer und Banner beendet wurde, ging am heutigen Freitag, den 12.1., der Prozess gegen Ahmed weiter.

                Solidarität aus Zagreb, Kroatien: “Die Sonne scheint für alle! Freiheit für Ahmed!”

Diesmal war von entspannter Atmosphäre nicht viel zu spüren. Vor dem Gericht patroullierten Polizist*innen, im Gericht kontrollierten Zivilpolizist*innen die Unterstützer*innen bereits im Gang und filmten diese während dem gesamten Prozess im Gerichtssaal ab. Ahmed wurde diesmal über die Hintertür hereingebracht.

Nachdem Ahmed gefesselt hereingebracht worden war, zeigte der Richter diesmal mehrere kürzere Videos von Polizist*innen sowie Nachrichtensendern. Dabei lag der Fokus auf Ahmed, wie er in ein Megaphon spricht, und was er zur Polizei und der Menge gesagt hatte. Der Übersetzer erklärte Ahmed habe in Englisch und Arabisch “Please wait” und “Dont throw things” zur Menge und zur Polizei u.a. “We love Hungary”, “We are peaceful” gesagt und einen Dolmetscher gefordert hatte, sowie die Polizei gefragt hatte was sie tun sollten. Es zeigte sich, dass Ahmed durchwegs deeskalierend gehandelt hatte und mit der Polizei verhandeln hatte wollen.

Nach mehreren Pausen war der Prozess überraschend gegen Mittag vorbei und es wurden zwei neue Termine am 14. und 19. März festgesetzt, zu denen auch das Urteil erwartet wird. Beim herausgehen konnten wir Ahmed einige Dinge zurufen, vor dem Gericht wurde eine Unterstützerin von Zivilpolizisten herausgezogen, kontrolliert sowie abfotografiert.

Wir rufen auf zu Solidarität, verbreitet Ahmeds Fall, schreibt ihm, kommt im März nach Szeged!

Mehr Infos, Bankverbindung sowie Ahmeds Adresse zum Briefe schreiben findet ihr hier: freetheroszke11.weebly.com/

Wir werden in den nächsten Tagen einen detaillierteren Bericht zu den letzte Prozesstagen und Ahmeds Fall sowie den Röszke11 veröffentlichen. Dazu haben wir ein Interview mit Aktivist*innen der Free the Röszke11-Kampagne.

Free Ahmed! Migration is not a crime!

 

[Röszke 11] Besuch von Ahmed H.`s Prozess am 10. Januar in Szeged

for english version see: https://cantevictsolidarityenglish.noblogs.org/post/2018/01/11/roeszke-11-the-trial-of-ahmed-h-in-szeged/

Am heutigen Mittwoch, den 10. Januar 2018, waren wir im Gericht in Szeged (Ungarn) und haben Solidarität mit Ahmed gezeigt, der in erster Instanz wegen der Proteste gegen die Grenzschließungen am ungarischen Grenzübergang Röszke 2015 wegen “Terrorismus” zu 10 Jahren Haft verurteilt wurde.

Zum Anfang war es für uns sehr schockierend zu sehen wie Ahmed mit Hand- und Fussfesseln und einer “Hundeleine” von zwei schwer bewaffneten und maskierten Polizisten hereingebracht wurde. Der Prozesstag drehte sich komplett um eine 4-stündige Videoaufzeichnung der Proteste und in langwierigen Foto- und Vedeoanalysen wurde untersucht, wo Ahmed zu sehen ist und ob und wann er durch ein Megafon zur Polizei und den Anderen gesprochen bzw ob er etwas geworfen hat. Es war für uns erschreckend die Geschehnisse noch einmal zu sehen. Der Richter gebärdete sich als ob er selber der Staatsanwalt wäre und legte es merklich darauf an mit seiner Beweisführung Ahmed zu überführen, was ihm mit suggestiven Fragen und immensem Druck auch teilweise gelang. Die ganze Zeit waren wir mit zahlreichen anderen internationalen Unterstützer*innen anwesend und konnten Ahmed im Saal und in den Pausen mit Lächeln, Winken und Zurufen aufmuntern, was von den Polizisten sofort versucht wurde zu verhindern. Auch den nächsten Prozesstag am Freitag, 12. Januar 2018, werden wir solidarisch und kritisch begleiten, danach wird es einen ausführlicheren Bericht auf dem Blog geben.

Verfolgt den weiteren Prozess am Freitag, 12.1.18, live auf Twitter: https://twitter.com/freetheroszke11

und spendet (DRINGEND!) für seinen Anwalt hier:

Account holder: Rote Hilfe e.V. Ortsgruppe Frankfurt
Catchword: Röszke 11
IBAN: DE24 4306 0967 4007 2383 90
BIC: GENODEM1GLS​

oder auf Crowdfunding:

https://www.generosity.com/fundraising/justice-for-ahmed-fundraising-for-defense-lawyer

Solidarität kennt keine Grenzen! Free Ahmed!

[Röszke11] 2. Prozesstag gegen Ahmed H. – Fortsetzung im Januar

Wir dokumentieren einen kurzen Bericht der Solidaritätsgruppe Röszke11 zum Prozesstag gegen Ahmed H. am 2. November 2017:

“Ahmed H had yet another trial today where he was accused of terrorism. The best note about it came from Ahmed H himself: “I cannot recognise myself, I lost my identity. Am I a man of Georg Soros (as Fidesz accused on Monday), a terrorist or a journalist?!” His humor gives a painfully accurate message about the nature of the overly politicized show trials he is going through. This man will remain jailed for at least three more months without being pleased guilty of anything.
We demand justice for Ahmed H and support the ongoing battle of Roszke 11!”

Der Prozessverlauf wurde von Amnesty International hier auf Twitter dokumentiert: https://freetheroszke11.weebly.com/uploads/8/7/8/8/87889318/twitterhistory.pdf

Der Prozess wird an drei Tagen im Januar weitergehen.

Mehr Infos unter:
https://www.facebook.com/11personfreedom/
https://freetheroszke11.weebly.com/

[Röszke11] Revisions-Prozess gegen Ahmed H. gestartet – Solidarität!

Am 30.11.2017 ist der Gerichts-Prozess gegen Ahmed H. in die zweite Runde gegangen. Er wurde vor einem Jahr in einem skandalösen Prozess für den Protest in Röszke 2015 zu 10 Jahren Haft verurteilt. Heute am 2.11.2017 ist der nächste Verhandlungstag. Wir dokumentieren einen Text der Solidaritäts-Gruppe Free the Röszke 11. Informiert euch, zeigt eure Solidarität!

Ahmed H.’s case will be retried on the October 30th and November 2nd  in Szeged.
Join the decentral actions before the trial and spread the word!
Ahmed H. is one of the many people who protested on the border of Hungary at the Röszke/Horgos crossing to open the borders again on 15th September 2015. A few hours before Hungary had closed them and had made any crossing a criminal offense.  Afterwards Ahmed H. was captured by Hungarian authorities and they claimed he was a terrorist leader of the protests. On the 30th of November 2016, after over one year of isolation in prison, he was sentenced to 10 years of imprisonment for committing an “act of terrorism” and is since then in high security prison in Budapest. All requests for visit were rejected or simply ignored by the authorities. He is being isolated additionally since he cannot receive letters, except from his wife.On the 15th of June 2017 in Szeged, Hungary, Ahmed H. had his second instance trial which referred the case back to the first instance court to reconsider the terrorism charges due to “lack of reasoning and interpretation”. This reconsideration will take place on the 30th of October and continue on the 2nd of November. The trial against Ahmed H. is a racist showcase that tries to strengthen the idea that all migrants are terrorists and to criminalize another protest against the EUropean border regime (read more about the previous trials on our blog: http://freetheroszke11.weebly.com/).How can you support?
 1) Join the protests
Join our decentral actions all over Europe to put pressure on the Hungarian government and court system and show Ahmed that he is not alone!  During the days around the trial dates on the 30th of October and 2nd of November protests at embassies and consulates in different cities will take place: Budapest, Vienna, Marseille, … If you want to organize a protest at your local embassy/consulate or other solidarity actions contact us and we will link it on our website. Also more creative and subversive forms of protest are welcome!

2) Support for lawyer costs
To support Ahmed and his family with the high lawyer costs, please visit our fundraising campaign:  https://www.generosity.com/fundraising/justice-for-ahmed-fundraising-for-defense-lawyer
or use our donation account:
Rote Hilfe e.V. Ortsgruppe Frankfurt Donation Reference: Röszke 11
IBAN: DE24 4306 0967 4007 2383 90 BIC: GENODEM1GLS

3) Spread the word
Spread this update, the information about the trials, our website and the crowdfunding over your networks! Solidarity is our weapon !

We continue to struggle for the freedom of Ahmed and against the repression of state institutions!
Migration is not a crime as fighting for freedom is not terrorism!  
Freedom for Ahmed H., freedom for the Röszke 11, freedom for all imprisoned migrants, freedom for all political prisoners!

[Röszke11] Trial of Ahmed H. To Be Retried!

Trial of Ahmed H. of Röszke 11 To Be Retried!!!

Ahmed H’s case will be retried, but he remains in prison. Ahmed is one of the Röszke 11 and is in prison for 2 years now.

(Originally published by Migszol on 16.6.2017)

Yesterday afternoon, the appeal court of Ahmad H. was held in Szeged (Hungary) .

The prosecutor started the session by refusing even the necessity of having an appeal court, since in his opinion the right to a fair trial was respected in the first instance court. He added that there is no need of hearing new evidence or witnesses and asked to exclude some of the police reports to be considered. He wanted to classify Ahmed not as a person holding a permit to free movement, but as a third country national. He finally concluded that the second instance court should uphold the decision of the first instance court.

The prosecutor’s argument against Ahmed is mainly that he should have known that the border was closed and that Hungary was only accessible through the transit zone. Ahmed later responded to this charge that he and his family did not know anything about the border being closed. At one point, Ahmed interrupted by asking to loosen the chains on his legs, because they were too tight. The judge used the situation to have a break.

After the break, the hearing of Ahmed continued, with a twist however, as the prosecutor repeated the first instance prosecution and demanded an even higher punishment – to increase his prison sentence from 10 to 17 and a half years.

Ahmed’s lawyer Bárándy criticized the treatment of the evidence in the first court and the first verdict as contradictory and insufficient. No evidence had proved that Ahmed was leading the crowd and some crucial exonerating materials were ignored in the first trial (e.g. one of the police’s recorded audio material was misused by the first court since the content of the transcript did not match the voice recordings).

Another point that was used against Ahmed was the fact that he was showing a V sign, which in the first court was misinterpreted. It was claimed that Ahmed was giving a two-hour ultimatum to policemen to open up the border. The defence mentioned this gross misinterpretation as a sign that the verdict of the first instance court should be rejected. He then continued by arguing that a verdict of such importance cannot include 205 technical words, since those words create a biased atmosphere. He finished his defence proclaiming Ahmed as NOT guilty for illegal entry since he was free to move within the EU and had the right to enter legally. He did not commit a crime but rather an administrative offence by entering Hungary.

The court finally concluded that although the first instance court had the right to refuse available evidence, it did not analyse it enough and did not sufficiently explain why such evidence was refused. Relevant facts were established, evidence was presented, but the decision lacked proper reasoning and deliberation. Thus, the verdict was not consistent and objective. Moreover, the first instance court should have analysed whether throwing stones was indeed an attempt to force a state organ, or just an act of losing self control – the latter would have meant that the terrorism charge was not valid. Additionally, there seemed to be confusion in the police report on how much time was given as an “ultimatum” and who gave it in the first place.

Since the first instance court based its decision on these confused and inconsistent testimonies and interpretations of facts, the second instance court was unable to make an informed decision. The court thus concluded that the case must be retried to examine the evidence properly and that this needs to be done by a new council. Until then Ahmed has to remain in pretrial detention.

Migszol Csoport strongly disagrees with the attempt to portrait Ahmed as a terrorist and denounces the instrumentalisation of his case by government affiliated media to trump up hate. The gross misuse of anti-terrorism legislation for thinly documented, minor offences makes the years-long imprisonment of Ahmed a scandal and a form of cruelty that caricatures any notion of the rule of law.

for more information check: http://freetheroszke11.weebly.com/

[Röszke11] Free Ahmed H.! Trial on 15. June 2017 in Szeged

Not guilty! We demand Freedom for Ahmed!

The date for the trial against Ahmed at the second instance court is set for Thursday, 15th of June. In November 2016 Ahmed H. was sentenced to 10 years of prison for “terrorism” and “illegal border crossing” in the court of Szeged after a series of extremely biased trial hearings.

Ahmed’s trial and the show-trials against the other Röszke 11, the police violence and the harsh policy changes are supposed to state an example and create an atmosphere of fear. They are part of the Hungarian state’s increasing racist propaganda against all migrants, especially Muslims and part of the European repressive migration policies.
But freedom of movement is not a crime!
We demand Freedom for Ahmed!

The court adress is: Szegedi Ítélőtábla, Sóhordó utca 5, Szeged
…or organise a demonstration in front of your local Hungarian consulate or embassy!

More Information here: http://freetheroszke11.weebly.com/
Download the Flyer here: Flyer Freedom For Ahmed H.

 

[Röszke11] Unterstützt die Petition von Amnesty International: “Hungary: Release Ahmed H and stop abusing terrorism laws!”

Bitte diese Petition unterzeichnen und weiterverbreiten!
https://www.amnesty.org/en/get-involved/take-action/ahmed-H/

Diese Petition von Amnesty International fordert die Freilassung von Ahmed, einem der Röszke 11: Elf Geflüchtete, die 2016 in Ungarn verurteilt wurden für “illegalen Grenzübertritt” am Grenzübergang Röszke am 15. September 2015. Ahmed wurde im November 2016 als “Terrorist” zu 10 Jahren Haft verurteilt, ihm wird Anführerschaft vorgeworfen.

Weitere Infos:
Zu den Röszke 11:
http://www.akweb.de/ak_s/ak621/24.htm
http://freetheroszke11.weebly.com/

Zu Ahmeds Verurteilung:
http://www.taz.de/!5362767/
http://www.taz.de/!5357773/

Link zur Petition von Amnesty International:
https://www.amnesty.org/en/get-involved/take-action/ahmed-H/


Petitionstext:

Hungary: Release Ahmed H and stop abusing terrorism laws

Ahmed has been labelled a terrorist and jailed for 10 years after using a megaphone to call for calm during clashes at the Hungarian border.

In August 2015, Ahmed left his family home in Cyprus to go and help his elderly parents and six other family members flee Syria and find safety in Europe. One month later, they found themselves among hundreds of refugees stranded at the Hungarian border after police fenced off the crossing with Serbia.

Clashes broke out as some refugees attempted to get through. Hungary’s police responded with tear gas and water cannon, injuring dozens. Some people threw stones, including Ahmed. But news footage also clearly shows Ahmed using a megaphone to call on both sides to remain calm.

For this, a Hungarian court found him guilty of an “act of terror”, under Hungary’s extremely vague counter-terrorism laws, and sentenced him to 10 years in prison.

Does this sound like terrorism to you?

Ahmed remains in prison, separated from his wife and young daughters, waiting for an appeal hearing in the hope of being able to return to them in Cyprus.

Tell the Hungarian authorities to:

  •  Release Ahmed H and stop abusing terrorism laws.
  • Stop making statements linking migration and terrorism, which could prejudice the prosecution of Ahmed.
  • Coordinate efforts to ensure Ahmed’s swift return to Cyprus as soon
    as his appeal hearing is finished.

[Ungarn] Verurteilung von Ahmad H. der Röszke11 zu 10 Jahren Haft

Free Ahmed H. !!!! Free the Röszke eleven !

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Nachdem Ahmed H. im September 2015 an der Serbisch-Ungarischen Grenze an Protesten teilgenommen hatte, wurde er willkürlich aus der Menge heraus festgenommen. Gegen ihn und die anderen festgenommenen 10 Personen der #Röszke11 begannen Show-Prozesse zur Machtdemonstration und Abschreckung der Festung Europa. Ahmed H. , dessen einziges Ziel es ist, für sich und seine Familie Sicherheit zu finden, wurde heute zu 10 Jahren Haft wegen “Terrorismus” verurteilt.

Gleichzeitig fanden Solidaritätsaktionen in Szeged (Ungarn) vor dem Gerichtsgebäude statt, in Kiel eine Kletteraktion und am 4.12. eine Demonstration in Budapest mit über 250 Teilnehmenden.

Nieder mit der Festung Europa! +++ Freiheit für Ahmed und alle anderen ihrer Bewegungsfreiheit beraubten Flüchtenden! +++ Ob in Lagern, Hot Spots, Detention Centers oder Gefängnissen!

Amnesty International berichtete:
https://www.amnesty.org/en/latest/news/2016/11/how-a-family-man-in-cyprus-ended-up-in-a-hungarian-jail-cell-accused-of-terrorism/

Mehr Infos zur Kampagne für die Freiheit der Röszke11:
http://freetheroszke11.weebly.com/

[Hungary] Solidarity with the Röszke11: Reports from court hearings on 28.10.; 3.10. and from Solidarity Demonstration

The court hearing of Ahmad H., arrested during the the protest at Röszke border 2015 and accused of “terrorism”, took place on 28 th of October in Szeged (Hungary). He is facing lifelong prison. The trial was postponed on the 30th of November. Solidarity demonstrations and actions took place in Budapest, Berlin, Vienna and Malmö. Protest, spread the info of this scandalous racist trial and show your solidarity!

You will find these reports here:

  • Report from court hearing of Ahmad H. in Szeged on 28. October 2016 (by Migszol/Hungary)
  • Bericht von Röszke 11-Soli-Kundgebung am 28. Oktober 2016 in Berlin // Neuer Protest am 30.11 (von Solidarity with the Röszke 11)
  • Report from court hearing of Ahmad H. in Szeged on 3. October 2016 (by NoBorderSerbia)

Freedom for Ahmad H. and all of the Röszke11!
Date for the last court session for Ahmad of the Röszke 11 on 30. November 2016 in Szeged (was postponend) – Show your solidarity!

More Infos here on this Blog, @Migszol (Hungary) and Free the Röszke11 Campaign.

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Report from Court Hearing of Ahmad H. in Szeged on 28. October 2016 (report based of Twitter-Ticker by Migszol/Hungary)

Another report from the trial on 28. October you will find here at FreeTheRoszke11.weebly.com.

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On 28.10.2016 at 9.00 am the court hearing of Ahmad started. The police refused lots of solidarish people that protested in front of the court building to enter. Representatives of Amnesty International were refused to enter as well first and only after long discussion they were allowed to visit the trial. There was massive police presence, and Ahmad was guarded by two masked soldiers.

9.00 am. The trial starts. The document presented by the court states that was the leader of the protest. Among the proofs: migrants gave him pillows and food…The document has detailed description about what injuries the policemen had to suffer. Evidently they are the victims, not Ahmad or other refugees…

Then first time during the trial stood up to oppose. He was accused to talk in the phone. He says he didn’t. Judge said just “okay, fine”… claims phone recordings are fake, he did not instruct anyone how to cross the HUN border. The seized phones belong to his relatives.

denies the accusations and saying he is a peaceful follower of and he respects women. He says he went abroad to study Quran. He responds to alleged suspicious trips to Saudi & India. He went to former for hajj and latter to visit Muslim friends. Lawyer: “it’s fact that that every Muslims pilgrimage to Mecca. Catholics who go to Vatican are fanatics then?” Obviously the trial plays with the lack of knowledge about Islam.In the Hungarian judicial system Ahmad’s crime that he’s a Muslim

So far the “evidences” are presented. His newly appointed defence lawyer pleads for an adjournment in order to contact international journos and volunteers and to visit his client in prison to take instructions. Prosecutor opposes the request. Judge rises to consider.

Defence asks the court to hear other 25 witnesses and have a meeting with at prison.The lawyer asks to postpone the trial, that prosecutor attacks claiming that its just to win time. The decision will be made at 11 o`clock. Lawyer wants to attach recording as evidence that he recorded with during the incident. Prosecution not agrees because he claims the lawyer would have enough time to meet the defendant.

The claim to listen the new witnesses is refused, except for to listen witness György Rőczei, a policeman. Around 25 activists and journalists were among the witnesses, refused without any explanation..

The trial is postponed. The next trial will take place on th 30th of November at 9:00. A month to raise media attention and support for Ahmed H – The whole should take a look at this incredible racist showtrial in !

Live-Ticker from the court room and reports with more details you will find here: https://twitter.com/MigSzolCsop

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Bericht von Röszke 11-Soli-Kundgebung am 28. Oktober 2016 in Berlin // Neuer Protest am 30.11.! (by

In Solidaritaet mit den Roeszke 11 und insbesondere Ahmad, dessen Verfahren vorgestern [28.10] zu einem Urteil fuehren sollte, haben wir in Berlin vor der ungarischen Botschaft in Berlin (nahe Brandenburger Tor) mit etwa 40 Menschen demonstriert.

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Wir moechten auf die Kriminalisierung und die Ungleichstellung von gefluechteten Menschen Aufmerksam machen. Eine Ungleichstellung, die in Faellen wie dem der Roeszke 11 zur vollkommenen Rechtlosigkeit einer, von unserer rassistischen Gesammtbevoelkerung fallen gelassenen Minderheit fuehrt. Ein weiterer Fall gewollten Versagens der Justiz.Das Gerichtsverfahren basiert auf den diffusen Zeugenaussagen ungarischer PolizistInnen, einem tonlosen Video, das Ahmad beim Werfen mehrerer Steine zeigen soll und der “Fuehrungsrolle”, die er durch das Halten eines Megaphons eingenommen habe. Auf dieser Basis wurde der Vorwurf “Terrorismus” konstruiert und ganz nebenbei erneut ein rassistisches Feindbild “bestaetigt”. Hinzu kommen angebliche Verbindungen zu islamistischen Organisationen, welche ueber seinen Besuch der Laender Saudi Arabien und Indien begruendet werden. Freitag [28.10] wird er dann einmal mehr von vermummten Anti-Terror-Einheiten mit Hand- und Fußfesseln auf die Anklagebank gefuehrt. Fuer den eigentlich oeffentlichen Prozess werden praktisch keine PressevertreterInnen eingelassen, von AktivistInnen ganz zu schweigen.

Faelle wie diese Haeufen sich. Dabei wird der Schwebezustand von schutzsuchenden Menschen strukturell ausgenutzt um Kampflienen, zu Gunsten totalitaerer Staatsgebilde, zu verschieben. Lasst es nicht ungesehen geschehen. Verbreitet den Fall der Roeszke 11 und gebt ihnen eine Stimme, damit am 30.11. mehr Aufmerksamkeit fuer die voraussichtliche Verurteilung Ahmads besteht!

Falls ihr euch aktiv an der Organisation von Protesten und gemeinsamen Aktionen beteiligen wollt schreibt uns eine Mail an: roeszke_support1@riseup.net

Infos zu kommenden Demonstrationen findet ihr auch bei Facebook:
facebook.com/events/1828530994070589/

Kontext:
https://linksunten.indymedia.org/en/node/192537
http://freetheroszke11.weebly.com/

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Report from court hearing in Szeged on 3. October 2016 (by NoBorderSerbia):

Ahmed H, one of the Röszke 11, accused for “terrorism and other crimes” is kept in custody and total isolation since one year. As Ahmed’s last court session was on the 23nd of September, solidarity demonstration took place in Budapest, Szeged and in Vienna, in front of the Hungarian embassy.

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During the whole court hearing the judge was only reading the testemonies of the police who were allegedly injured during the so called riot. Ahmed’s lawyer was even not present, only his deputy. The police blocked the court corridor so the majority of the people who wanted to monitor the trial was not allowed to enter the courtroom. All forms of communication with Ahmed were prevented.

Still, the people who gathered to demand the freedom of the accused managed to send their messages of solidarity via playing and singing songs of resistance, and showing signs behind the police blockade.

The police was constantly making pressure and threatening with starting misdeme anor procedures against the protesters. When the trial was finished people in solidairty were waiting for Ahmed to be carried out from the courtroom, but instead of it, he was locked into another room. As a sign of disobedience some people refused to leave the court building until they were evected by the police. The last person who left the building was a 73 years old lady who came to Szeged in order to protest.

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The next court session will be on the 30th of November, when the first level sentence is expected to be read out. Let’s organize and show the power of solidarity! Support the solidarity campaign where ever you are!

We should not forget about Yamen A., Farouk A., and Kamel J., the other 3 people from the Röszke 11, who got already sentenced and who are imprisoned in differnt prisons over Hungary.

More details about the trial and the international solidarity campaign: freetheroszke11.weebly.com contact: freetheroszke11@riseup.net

AGAINST THE OPPRESSION OF STATES! NO FENCES, NO PRISONS! FREEDOM FOR AHMED AND THE RöSZKE ELEVEN!